Ein Volksfeind

Schauspiel von Henrik Ibsen
bearbeitet von Florian Borchmeyer
Deutsch-Sorbisches Volkstheater Bautzen
Stückeinführung 19.30—19.45 Uhr
Freitag, 24. Mai 2024, 20.00–22.35 Uhr
Schauspiel Leipzig, Große Bühne
PANORAMA

Badearzt Dr. Stockmann entdeckt, dass das Heilwasser seines Heimatorts von krankheitserregenden Mikroorganismen durchsetzt ist. Im Interesse der Allgemeinheit will Stockmann den Befund in der Zeitung veröffentlichen und fordert die Stadtverwaltung auf, die Wasserleitungen umzulegen. Einflussreiche Bürger und Pressevertreter des Ortes sichern ihm Unterstützung zu.
Sein Bruder Peter, der Oberbürgermeister, hält ihm jedoch schwere Bedenken entgegen: Das Verbreiten der Neuigkeit bedrohe die wirtschaftliche Prosperität des Kurortes, die Reparaturen hätten hohe Kosten für die Allgemeinheit zur Folge. Plötzlich beginnt Stockmanns Rückhalt unter den Entscheidungsträgern der Stadt zu schwinden. Man sät Zweifel an seinem Vorhaben und versucht, die Nachricht vom kontaminierten Wasser zu vertuschen. Stockmann besteht auf Aufklärung und will öffentlich sprechen. Den endgültigen Bruch mit seinem Bruder und das Risiko der vollständigen persönlichen Ausgrenzung nimmt er in Kauf. Es geht ihm längst nicht mehr nur um das verschmutzte Heilbad: Seine Zielscheibe ist die Gesellschaft als Ganzes.

Ibsens Drama bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen Aufklärung und Fanatismus. Welche Chance hat die Wahrheit in einer durchökonomisierten Gesellschaft?

Die Bühnenfassung von Florian Borchmeyer holt das Stück geschickt in die Gegenwart und bietet so den Stoff für einen spannenden, brisanten Theaterabend.

Regie: Stefan Wolfram
Ausstattung: Juan Leon a.G.
Dramaturgie: Eveline Günther

Mit: Marian Bulang, Larissa Ruppert, Alexander Höchst, Frank Schilcher, István Kobjela, Niklas Krajewski, Janik Marder, Erik Dolata

Spieldauer: 2 h 35 min, mit Pause

"Das Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen stellt in seiner künstlerischen Prägung und Konzeption eine Einmaligkeit in Deutschland dar. Seit der Fusion des Bautzener Stadttheaters mit dem Sorbischen Volkstheater im Jahr 1963 ist es das einzige bikulturelle Theater Deutschlands. Theaterspiel in drei Sprachen, im besten Sinn Volkstheater, heißt die Herausforderung. Gegenwärtig sind unsere Region und damit auch das Theater wieder verstärkt ein künstlerischer 'Kampfplatz' für Demokratie, Toleranz, Solidarität, respektvolle Kommunikation und Interaktion. Eine Schwierigkeit ist dabei die Sicherung der nötigen finanziellen Mittel, um die künstlerischen Ziele publikumswirksam zu erreichen." DEUTSCH-SORBISCHES VOLKSTHEATER BAUTZEN