Widerstand (UA)
Spieldauer 1 h ohne Pause
Nachgespräch im Anschluss an den Film
Gegenwart. Land. Der Wandel hat manches verändert. Viele sind weg, manche sind noch dort. Manche kommen zurück. Zum Beispiel Isabell. Um mal zu schauen, wie es den Eltern geht.
Die Häuser sind entweder abbezahlt, oder sie sind viel zu groß, um sie allein zu unterhalten. Denn Alleinsein, das ist auch so ein Thema. Man begegnet sich kurz auf der Straße, manchmal gibt es ein Bier in der Garage. Sehnsucht wird greifbar, Unsicherheit. In dem, was geredet wird, verbirgt sich viel an Ungesagtem. Manches wird auch gar nicht erst gesagt, sondern gleich verschwiegen. Sprachlosigkeit wird greifbar, und Verständnislosigkeit. Zwischen den Generationen, innerhalb der Generationen. Und manche stellen die Frage, ob die früheren Zeiten nicht die besseren waren und wie man auf die neuen Zeiten reagieren sollte. Will man sich wieder alles gefallen lassen? Widerstand beschränkt sich doch nicht mehr auf Demonstrationen, heißt es in der Garage: „Da gibt es tausend Möglichkeiten. Heute sowieso.“ Auch Isabells Vater ist dabei.
Widerstand entwirft in großer Genauigkeit die Atmosphäre einer Gegenwart, deren Substanz Risse bekommen hat. Der Text entstand als Auftragswerk des Schauspiel Leipzig und ist als Theater-Film realisiert, in der Regie des Intendanten Enrico Lübbe. Lukas Rietzschel lebt in Görlitz. Mit der Faust in die Welt schlagen war 2018 sein viel beachtetes Roman-Debüt über das Aufwachsen zweier Brüder in der Lausitz der Nachwende-Zeit. 2021 erschien sein zweiter Roman Raumfahrer.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, signierte DVDs zu erwerben.